Die Kunst Feedback zu geben ist ein brandaktuelles Thema und gleichzeitig ein alter Hut. Es gibt kaum ein Führungskräfteseminar, in dem Mitarbeiter-Feedback nicht zur Sprache kommt. Dies ist Ausdruck davon, dass allgemein akzeptiert wird, dass es sich um ein wichtiges Führungsinstrumente handelt. Es gibt also viel Input zu diesem Thema. Meistens werden dabei der theoretische Hintergrund und typische Regeln vermittelt, die man beachten sollte.
Mitarbeiter-Feedback in der Führungspraxis: Viel Input, wenig Output
Schaut man sich jedoch den Output an, nämlich wie Mitarbeiter-Feedback tatsächlich in der konkreten Führungspraxis angewendet wird, stellen sich vor allem drei Fragen:
- wie häufig wird dieses Instrument überhaupt bewusst eingesetzt?
- wie sehr hält man sich dabei an die klassischen Feedbackregeln?
- und das wichtigste, wie häufig wird dabei tatsächlich die Wirkung erzielt, die man erreichen möchte?
Nach meiner Erfahrung aus Coaching und Training in den vergangenen 20 Jahren mit über 1000 Führungskräften, ist der Output sehr bescheiden. Höchstens 10 % der Führungskräfte – und das ist schon sehr optimistisch kalkuliert – beherrschen dieses Führungsinstrument. Und dass ist mehr als schade, denn ich kenne kein anderes Führungsinstrument, das so einen hohen „Return of Invest“ aufweist, wie konstruktiv eingesetztes Mitarbeiter-Feedback. Immer vorausgesetzt, man beherrscht die Kunst, erzielt man mit relativ wenig Aufwand eine sehr hohe und nachhaltige Wirkung.
Mitarbeiter-Feedback ist weit mehr, als nur auf Regeln zu achten
Die klassischen Feedbackregeln zu beachten ist dabei ein wichtiger Baustein, aber bei weitem nicht alles, was es dabei zu beachten gilt. So kommt es zum Beispiel ganz entscheidend darauf an, dass man sich dabei an der Wirkung orientiert, die man mit seinem Feedback erzielen möchte. Und dafür die passende innere Haltung einnimmt und gezielt die Ressourcen aus der eigenen Persönlichkeit nutzt.
Aus diesem Grund habe ich dem Thema Feedback in meinem neuen Buch „Die Kunst, Entwicklungsprozesse zu gestalten“ ein eigenes, ausführliches Kapitel gewidmet. Ausschnitte aus diesem Kapitel sind als Artikel in der Zeitschrift „Bildung aktuell“ erschienen, den ich Ihnen gerne als PDF zur Verfügung stelle.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen
Hans-Georg Huber